Ko Samuis kleine Schwester

 

Das „Blue Ocean Café“ war ein Ort der Erfüllung. 

Die Lage an den Klippen Ko Phangans, die exzellente Iced Chocolate, die in ihrer Qualität hier doch überall eine Wundertüte ist. 

Ganz zu schweigen von dem Ausblick auf das Meer, die beiden Nachbarinseln in der Ferne und dem Bewusstsein, sich für die richtige Insel entschieden zu haben. 

 

Nach unserem Abstecher nach Kambodscha kehrten Andi und ich nach Bangkok zurück. Von hier aus sollte es nun weiter in Richtung Süden gehen, zu den Inseln im Golf von Thailand im Osten des Landes. Ko Samui, das Haupttouristenziel der Inselgruppe, hat mit Ko Tao und Ko Phangan zwei kleine Schwesterninseln. Wir entschieden uns für letztere und damit für einen ruhigeren Ort als Gegenpol zu dem, was wir in den letzten Tagen erlebten. Nach 12h nächtlicher Bus- sowie Fährfahrt erreichten wir Ko Phangans Hafen Thong Sala. Per Taxi ging es dann zu unserer Unterkunft in den Norden der Insel. Wir kamen unter in einem Bungalowkomplex auf einem idyllischen Gelände, das uns das Gefühl gab, wir wären im Urwald gelandet.Das Zirpen unbekannter Insektenscharen, Vogelgesang und Palmen, auf denen kleine Affen kletterten.

 

Ein optimaler Ort für Erholung. Lediglich die Feststellung, dass der Strand, der auf der Karte direkt neben uns angezeigt wurde, eine halbe Stunde Fußweg entfernt war, wie auch der nächste kleine Ort mit Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants. So ist Ko Phangan eine gebirgige Insel und unsere Unterkunft befand sich in einigen Höhenmetern. Es wurde zu einer Ernüchterung, als wir feststellten, dass man hier einen Roller brauchte, wenn man denn die Unterkunft auch mal verlassen wollte. Bei Andi, weil sie etwas sehr viel Respekt vorm Mitfahren auf einem Roller hatte und bei mir, weil ich noch nie einen gefahren war. Aber es blieb uns nichts anderes übrig. Denn den Fußweg in den kleinen Ort nahmen wir einmal auf uns und dann nie wieder. So wurden wir auf dem Hinweg beinahe von einem Straßenhund attackiert während uns auf dem Rückweg ein LKW die Straße blockierte und wir über einen Umweg über Stock und Stein am Rande eines Flussufers zu unserer Unterkunft zurücklaufen mussten. 

Nach einer kurzen Einführung, bei der die Besitzerin des Rollerverleihs mir kurz erklärte, wie Gas geben und Bremsen funktioniert und ich den Roller beim Ausprobieren  schonmal direkt gegen ein Geländer setzte , ging es dann auch schon los. Zunächst für mich mit einer Probefahrt, ehe Andi und ich gemeinsam auf Entdeckungstour gingen. 

 

Wir fuhren blind drauf los, zunächst eher um zu testen, wie es funktioniert. Mutter und Sohn im thailändischen Linksverkehr, durch Höhen und Tiefen der gebirgigen Straßen, während uns links und rechts verrückte Einheimische überholten. Nachdem uns einmal der Sprit beinahe ausgegangen war und wir viel zu viel auftankten, fanden wir zwei schöne Strände im Nordwesten der Insel. Der Mae Haad- und der Haad Yao Beach überzeugten mit feinem Sand und himmelblauen Wasser und gaben uns das Paradies, das wir uns von unserem Trip zum Golf von Thailand erhofft hatten. 

Es gab eigentlich wenig Spektakuläres, was uns während unserer Zeit auf Ko Phangan passierte. Dafür war es die Insel, ihre Natur und die Urlaubs- Atmosphäre zweifelsfrei gewesen. 

Da Andi ein Tag wilder Rollerfahrt genügte, machte ich mich am nächsten Morgen alleine auf den Weg und schaffte es an diesem Tag, die Insel zu umrunden. 60 Km vom Festland entfernt lassen einen gerade einmal 12 Km Breite und 18 Km Länge Ko Phangan auch an einem Tag erkunden. Ich fuhr die Top 10 Strände meiner Internetrecherche nach ab, ging an verschiedenen Orten baden, und genoss das Freiheitsgefühl auf dem Roller bei frischem Fahrtwind, 30 Grad und Sonne, die meine auf dem Roller ausgelieferten Beine und Arme verbrennen ließ. 
Am Abend gab es für Andi und mich Sonnenuntergänge mit Cocktails am Strand und einem Blick auf das ruhige, stille Meer. 

Ko Phangan wurde zu einem der Orte, an die ich später einmal zurückkehren möchte, zurückkehren werde. Das hatte ich beschlossen, als ich die Aussicht und den Moment im Blue Ocean- Café genoss.